Zusammenfassung
Das Team verfügt anerkannter Maaßen über Kompetenz sowohl in Bezug auf die Modellierung der Eigenschwingungen der Erde als auch in Bezug auf die Beobachtung dieser Schwingungen. Die hohe Sensibilität der supraleitenden Gravimeter, von denen EOST zwei verwaltet, eines in der Nähe von Straßburg und ein weiteres in Djougou (Benin), ermöglicht in der Tat die Erfassung von Signalen mit sehr geringer Amplitude im Nanogalbereich (10-12 g), wie beispielsweise die inneren Schwingungsmoden der Erde. Mehrere Schwingungsmoden des festen inneren und des flüssigen äußeren Kerns wurden noch nicht entdeckt und die Modellbildungen zu diesen Schwingungen sind noch nicht vollständig. Um diese charakteristischen Signale des Erdinnern verstehen und erfassen zu können, ist die Analyse von Daten und die Erarbeitung genauerer geophysikalischer Modelle erforderlich. Hierfür werden insbesondere die Untersuchungen der elektromagnetischen, viskosen und topographischen Kopplungen an der Grenzfläche des festen inneren Kerns vertieft.
Auf lange Zeit gesehen ist die Deformation des Erdmantels viskoelastisch, wie beispielsweise die postglaziale Hebung zeigt. Das Verständnis der Übergänge des rheologischen Verhaltens des Erdmantels zwischen den Frequenzen der Erdgezeiten (von 24 Stunden bis zu 18,6 Jahre) bis zu den längeren Skalen bleibt weiterhin ein zentrales Problem, insbesondere um die postglaziale Hebung vom aktuellen Gletscherschmelzen zu unterscheiden.